PCs für Alle

Social Media sind ja doch für etwas nutze oder „Wie „PCs für Alle“ vielen das Le(r)b(n)en versüßt(e)“

 

Ein Text von Mag. Georg Forster

Frühjahr 2020. Die Pandemie erreicht offiziell Österreich. Lockdown. Das öffentliche Leben steht von einer Sekunde auf die andere still. Geschäfte, Sportstätten, Schulen werden geschlossen, Flugzeuge bleiben am Boden. Von einem Tag auf den anderen verlagern sich Schule und Unterricht ins Netz, Programme wie WebEx, MS Teams oder Zoom werden plötzlich Teil unseres Alltags, die Digitalisierung macht plötzlich gezwungenermaßen einen Hechtsprung um ein gefühltes Jahrzehnt.

Präsenzunterricht in der Schule? Bis auf Weiteres ausgesetzt. Alles digital, nichts analog. Vorerst. Bis die Lage überschaubar wird. Es sollten Monate ins Land gehen, bis zumindest Maturant*innen das Gebäude wieder von innen sehen werden.

Frühjahr 2021, Sommersemester. Nach einem wechselvollen Herbst mit einem tragischen Neuanstieg der Infektionen hat sich der Unterricht wieder ins Internet verlagert, nachdem man das Wintersemester präsent begonnen hat. Und wieder taucht ein Problem auf, das bereits im Jahr zuvor akut geworden ist: der Mangel an Laptops, PCs und anderer Endgeräte.

Glauben Sie mir, stundenlang vor dem Rechner zu sitzen und kaum bis keine Gesichter der eigenen Studierenden zu sehen, nur die Initialen, ständig auf den Bildschirm zu starren, bis einem die Augen brennen… lustig geht anders, aber was soll man in dem Fall machen? Da mag man sich kaum ausmalen, wie anstrengend und ermüdend das Lernen vor den kleinen Handyscreens ist.

Und was hat das alles jetzt mit der Überschrift dieses Beitrages zu tun?

Nun, als aktiver Social Media-Nutzer und -Mitleser bin ich vor etwa einem Jahr via Twitter auf Peter Bernscherer (Twitter: @pbern12 @pcsfueralle) und den Verein „PCs für Alle“ (http://www.pcsfueralle.at) in Wien aufmerksam geworden. Herr Bernscherer repariert seit 2018 unentgeltlich in seiner Wohnung bzw. einem Arbeitsraum in einem Gemeindebau zusammen mit einem Team freiwilliger Helfer*innen gebrauchte gespendete PCs und Laptops für Asylwerber*innen und Menschen mit finanziellen Sorgen und Nöten. Eigentlich vergibt der Verein derzeit Geräte nur an Schulkinder, da es der Organisation derzeit de facto unmöglich ist, andere Anfragen zu beantworten. 

Als ich zu Beginn des Sommersemesters in einer meiner Klassen nachfragte, wer denn aller einen Laptop brauchen würde (die Studierenden meldeten sich per Mail nach dem Unterricht, Anm. 1), hatte ich bereits prompt fünf Anfragen alleine nur in einer Klasse. Nach einem Rundmail im Kollegium und zahlreichen Rückmeldungen sowie einigen Studierendenanfragen kam dann die stolze Summe von 23 Studierenden zusammen, die ein Gerät benötigten. Da ich zuvor mit den Masterminds von „PCs für Alle“ Kontakt aufgenommen und den Verantwortlichen die Lage unserer Studierenden nährgebracht hatte, war die Freude bei mir und vor allem den Studierenden riesengroß, als die Meldung aus Wien kam, dass trotz riesengroßer Anfrage aus Wien (Anm. 2: in der Woche meiner Kontaktaufnahme bekam der Verein 300 (!) Bestellungen, von Volksschule bis Maturaklassen) 23 Geräte an die Schule ausgegeben werden könnten.

An dieser Stelle auch ein riesengroßes Danke an einen weiteren Peter, nämlich Herrn Peter Kraft vom Verein „Club 41“ (http://www.club41.at), der uns die Geräte an die Schule geliefert hat. 

Des Weiteren möchte ich mich noch einmal herzlich im Namen der Studierenden bei den Spender*innen bedanken, die die Geräte zur Verfügung gestellt haben. Das Leuchten in den Augen der Studierenden bei der Übergabe der Geräte, selbstverständlich mit Maske, der am 29.3. in den Osterferien in der Schulbibliothek stattfand, war unbezahlbar. Danke an dieser Stelle auch an Kollegen Chang-Dae Choi, der an dem Tag die Rolle des „gestrengen“ Einlasskontrollors übernommen hat.

Danke an alle, die Lernen in diesen Zeiten möglich machen. Ab jetzt gilt, wie es Patrick Steward alias Jean-Luc Picard („Raumschiff Enterprise“), zu sagen pflegt: „Only the sky is the limit!“

 

Bild 1

Herr Kraft (Club 41) mit der Laptop-Spende

 

Bild 2

Herr A. aus der 4.A-Klasse nimmt einen Rechner entgegen

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